IM ROHHOLZEFFEKT LACKIEREN ODER ÖLEN?
Immer wieder taucht die Frage auf, ob es besser ist, das Möbel oder die Treppen mit OLI-AQUA NORDIC zu lackieren oder mit OLI-NATURA Scandic-Oil zu ölen, um helles Holz im Rohholzeffekt zu schützen. Kurzum: Es gibt kein besser oder schlechter. Es ist eher eine Frage des Geschmacks und der Überzeugung, welches Finish man bevorzugt. Jedes der beiden Produkte hat Vor- und Nachteile. Optisch und haptisch sind sie nahezu identisch. Der Hauptunterschied liegt vielmehr darin, wie verschieden die beiden Produkte das Holz schützen.
Was ist ein Lack oder Öl im Rohholzeffekt?
Unserem Verständnis nach sind es nicht-anfeuernde Lacke und Öle, welche die Aufgabe haben, das Holz nach der Schutzbehandlung optisch wie im Rohzustand zu belassen. Die natürliche Farbe des Holzes soll sich nach Rücktrocknung des Finishs kaum hervorheben. Auch eine Porenzeichnung sollte möglichst nicht zu erkennen sein. Lacke und Öle im Rohholzeffekte werden bevorzugt auf hellen Holzarten wie Eiche, Esche, Tanne oder Fichte im Innenbereich eingesetzt. Daher müssen sie eine hohe Absorption gegen UV-Strahlen aufweisen, die das Holz vor lichtbedingter Alterung schützt. Der Glanzgrad ist in der Regel abgesenkt.
DER ROHHOLZEFFEKTLACK NORDIC LIEGT AUF DER OBERFLÄCHE AUF
Wer geschlossene Holzporen bevorzugt, wählt am besten den filmbildenden OLI-AQUA NORDIC Rohholzeffektlack. Dieser „versiegelt“ das Holz, liegt auf der Oberfläche auf und bildet einen widerstandsfähigen Mattlackfilm. Der Glanzgrad bzw. die Mattveredelung von unter 5 Gloss streut das Licht, sodass der stumpf-matte Effekt noch verstärkt wird. Trotz des Lackfilms ist optisch und haptisch kaum einen Unterschied zu frisch geschliffenem oder unbehandeltem Holz zu erkennen.
OLI-AQUA NORDIC basiert auf wässrigen Bio-Acrylaten mit dem höchsten Anteil an biogenen Rohstoffen, die sich durch Nachhaltigkeit und Leistungsstärke auszeichnen. Je nach Einsatzgebiet wird er mit einer Schaumwalze, einem Pinsel oder mit einer Becherpistole in zwei Schichten auf die Oberfläche aufgetragen. Nach vollständiger Durchhärtung bildet er einen dichten Lack-Film mit hoher Oberflächenhärte, die das Holz äußerst widerstandsfähig gegen mechanische Einflüsse macht und vor eindringender Feuchtigkeit schützt. Für anspruchsvolle Oberflächen wie Tischplatten kann der Wasserlack zur Verstärkung der Haftung und zur Verbesserung optional mit der B-Komponente »OLI-AQUA Härter 13.5« verarbeitet werden.
Generell macht die Versiegelung mit Lack die Oberfläche pflegeleichter. Allerdings ist durch die Lackschicht die atmungsaktive und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaft des Holzes eingeschränkt. Weist die Lackschicht zudem Kratzer oder beschädigte Stellen auf, kann zum Beispiel Wasser die Lackschicht unterwandern und ins Holz eindringen, was zu unschönen Grauverfärbungen führt. Beschädigte Stellen können nicht partiell ausgebessert werden, die Lackoberfläche muss abgeschliffen werden.
Das Pflegen und Reinigen der Mattlackoberfläche im Rohholzeffekt ist einfach: Ein regelmäßiges entstauben und ein nebelfeuchtes abwischen genügen. Bei anhaftenden Verschmutzungen sollte gelegentlich mit der Wischseife OLI-AQUA CARE gereinigt werden.
DAS ROHHOLZEFFEKTÖL SCANDIC-OIL SCHÜTZT DAS HOLZ VON INNEN
Dem Trend zur unsichtbaren Oberfläche folgt das OLI-NATURA Scandic-Oil. Anders als die meisten Öle feuert das wasserbasierte Rohholzeffekt-Öl helles Holz von Natur aus kaum an. Möglich machen dies pflanzliche Öle in einer wässrigen Emulsion, die in einem aufwendigen Prozess veredelt werden. Wer also auf diffusionsoffenes Holz steht, ist mit einer Scandic-geölten Oberfläche bestens beraten.
Anders als ein Lack, der das Holz oberflächlich versiegelt, schützt das Rohholzeffekt-Öl von innen heraus: Es zieht in das Holz ein, sättigt die Poren und härtet hier bei Einwirkung von Sauerstoff zähelastisch aus. Das Öl »besetzt« quasi die Poren und weist Wasser und Schmutz ab, die von außen versuchen, in das Holz einzudringen. In diesem Sinne bildet das Scandic-Oil keine Oberflächenschicht, sondern stellt vielmehr eine offenporige Imprägnierung da. Somit ist das Holz auch mechanischen Belastungen direkt ausgesetzt. Das Holz bleibt atmungsaktive und diffusionsoffenen, was spürbar das Raumklima verbessert.
Das Scandic-Oil lässt sich leicht in zwei Öl-Aufträgen verarbeiten. Nach dem ersten Ölauftrag wird zwischengeschliffen, um die Holzfasern zu kappen, die sich durch den Wasseranteil im Holz aufgestellt haben. Nach dem Entstauben wird ein zweites Mal geölt. Durch das Auspolieren des überstehenden Öls von der Oberfläche bekommt man eine natürliche matte Note. Um die Beständigkeit weiter zu erhöhen, kann das Scandic-Oil mit dem OLI-NATURA-Härter verarbeitet werden.
Eine imprägnierte Holzoberfläche hat einen anderen Pflegebedarf als eine lackierte. Die Abnutzung erfolgt hier direkt auf dem Holz. Dadurch werden mit der Zeit unbesetzte Holzporen freigelegt und die Schutzwirkung lässt nach. Die Holzporen müssen also immer wieder mit frischem Pflegeöl aufgefüllt werden. Doch dieser vermeintliche Nachteil erweist sich als hervorzuhebender Vorteil: Da durch Nachölen immer wieder aufgefrischt werden kann, gehört imprägniert-geöltes Holz zu den besonders langlebigen und nachhaltigen Oberflächen. Ein Nachölen ist ohne Anschleifen problemlos möglich. Auch beschädigte Stellen lassen sich auf einfache Weise ausbessern, nachbehandeln und reparieren.
Für die Pflege-Auffrischung empfiehlt sich unser OLI-NATURA Refresher besonders gut. Gereinigt wird die Oberfläche mit einem nebelfeuchten Tuch. Anhaftenden Verschmutzungen lassen sich mit der OLI-NATURA Holzseife zügig entfernen.
